Do androids dream of electric shit?
Do androids dream of electric shit?

Rot von außen, weiß von innen – noch ein wenig über Borot´ba und ihre Verbündeten

Gen. Schapkirman

Ivan Tuzov – „Leninorden“
Ivan Tuzov – „Leninorden“

Wir hielten das Thema Borot´ba für erledigt, nachdem ein detaillierter Text veröffentlicht worden war, der ihre Tätigkeit auseinandernimmt. Aber die stalinistische Sekte versucht immer noch, ihre Reputation mit Hilfe ihrer Freunde aus Europa zu retten. Andrej Hunko, Abgeordneter der Partei DIE LINKE, der wie viele seiner Parteigenossen folgerichtig die Interessen des deutschen Kapitals lobbyiert, das auch weiter Gewinn aus dem Handel mit Russland einfahren will, hat versucht, die Erscheinung von Sergej Kiritchuk und seiner Partei rein zu waschen. Unter anderem wurde der Borot´ba-Anführer interviewt, in dem er zum wiederholten Mal einen Schwall von Losungen verbreitete, die vollkommen sinnlos sind, aber angenehm für die Ohren der Linken, die einem Sowjet-Fetisch unterliegen. Es ist erstaunlich, dass einige deutsche „Linke“ eine Ansammlung sich wiederholender Lügen und wohlklingender, aber realitätsferner Losungen , die Kiritchuk in diesem Text von sich gab, ernst nahmen und eine „Erklärung“ fordern, ohne sich vorher gar mit den Primärquellen vertraut gemacht zu haben, der offiziellen Seite von Borot´ba, ganz zu schweigen von den accounts ihrer Mitglieder in sozialen Netzwerken.

Einen Menschen, der die ukrainische Wirklichkeit kennt, bringt schon die Überschrift zum Lachen  „They hate us because we are communists“. Das erklärt stolz der Hühner- Che Guevara Kiritchuk. Man darf bloß nicht „Hass“ mit „Verachtung“ verwechseln und „Kommunisten“ mit Borot´ba.

Am Anfang versucht Kiritchuk Mitleid zu erregen, indem er über Repressionen erzählt, die Borot´bisten erfahren. Aber Fakt bleibt Fakt – kein einziges Mitglied von Borot´ba ist in Gefangenschaft, die Repressionen gegen sie erschöpfen sich in Gesprächsvorladungen zum SBU (ukrainischer Geheimdienst) oder der Polizei, nicht einer von ihnen ist für längere Zeit festgehalten worden. Obwohl Borot´ba eng mit prorussischen Nationalisten zusammenarbeitet, obwohl sie bewaffnete Kämpfer unterstützen bemerken die Machthaber diese geschwätzige stalinistische Sekte nicht. Übrigens lässt sich nicht ausschließen, dass es trotz allem Repressionen geben wird, die Parteiführung (die sich an sicheren Orten befindet) bringt vorsätzlich oder aus äußerster Verantwortungslosigkeit die einfachen Mitglieder in Gefahr, die sich in der Ukraine befinden.

Der Tod von Andrej Brazhevskij ist zweifellos eine tragische Tatsache, aber schuld an diesem Tod sind unter anderem auch die, die ihn in die Provokation verwickelt haben, in deren Verlauf die pro-ukrainische Versammlung mit scharfen Waffen beschossen wurde. An diesem Tod ist persönlich Aleksej Albu schuld, der zur Teilnahme an einer Versammlung mit russischen Nationalisten aufgerufen und mit rechten Organisationen wie Slawische Einheit und Heimat im Rahmen der „Odessaer Volkskampfgruppe“ zusammen gearbeitet hatte. Die sinnlose Aggression der russischen Ultrarechten hat die Eskalation provoziert, und die Tatsache, das „Linke“ in ihr Epizentrum gerieten, ist das Ergebnis der verbrecherischen Verantwortungslosigkeit ihrer Anführer, die bereit sind, ihre Karriere auf den Leichen ihrer Genossen zu bauen.

Dann fragt Andrej Hunko Kiritchuk nach den Mitteln für eine Lösung des Konflikts in der Ukraine. Kiritchuk beruft sich auf die „Minsker Deklaration“, verschweigt dabei aber, wie gerade Borot´ba dieses tatsächlich gehaltlose Dokument auslegt. Sie legt es nämlich als eindeutige Unterstützung und Anerkennung für die Regime der DNR-LNR (Donezker-Lugansker Volksrepublik) aus, darüber gibt es einen Artikel auf ihrer offiziellen Seite. Dann folg eine Ansammlung hochtrabender Phrasen „wir sind für alles Gute, wir sind gegen alles Schlechte“. Es ist leicht „gegen Folter und die Entführungen von linken Aktivisten und Antifaschisten einzutreten in einer Zeit, in der kein einziger linker Aktivist oder Antifaschist in der Ukraine entführt und gefoltert wurde; wenn man natürlich nicht die prorussischen Chauvinisten, die Pogrome gegen Roma veranstalten und rassistische Überfälle auf afrikanische Studenten, die dann als amerikanische Söldner ausgegeben werden, für „Antifaschisten“ hält. Folter ist nicht einmal gegen Kriegsverbrecher zulässig, aber Borot´ba vertauscht geschickt die Bedeutungen, indem sie Chauvinisten und Mörder „Antifaschisten“ nennt. Es ist lustig, dass Borot´ba vor westlichem Publikum von Widerstand gegen Repressionen auf der Krim spricht. Gleichzeitig verstecken sich viele Aktivisten dieser Organisation dort, aber keiner hat auch nur die geringste Bemühung unternommen zur Unterstützung des Antifaschisten (ohne Klammern) Aleksandr Kol´tchenko, der vom Putin-Regime entführt und zum Opfer eines „Schauprozesses“ über Terrorismus wurde.

Weiter versucht Kiritchuk dem naiven Publikum zu beweisen, dass der „Antimaidan“ und die daraus erwachsenen pro-russischen „Republiken“ eine Bewegung von unten seien. Er verschweigt, dass es sich bei den Militanten des Antimaidans um frühere Mitarbeiter des Machtapparates handelt, die in Verbrechen verwickelt sind (darunter Folter, Entführung und Morde an Leuten des Maidans) und dass alle Führungsposten entweder mit Leuten besetzt sind, die offen Mitarbeiter der russischen Geheimdienste sind oder ihre Kontakte zu diesen nicht verbergen. Der Südosten der Ukraine ist zu einem Wallfahrtsort für Ultra-Rechte geworden, die dort ihre „orthodoxen Battalione“ gründen. Zweifellos gab es dort nicht wenig betrogene Leute, die dank der Propaganda ehrlich glaubten, dass sie einen antifaschistischen Kampf führen. Aber sie waren in helfenden, angeleiteten Rollen, wurden als Kanonenfutter gebraucht. Die Initiative war von Anfang an in der Hand einer kleinen Gruppe Profis. Kiritchuk versucht den westlichen Linken zu beweisen, dass der Antimaidan dadurch hervorgerufen worden sei, dass das Assoziierungsabkommen Arbeitsplätze im Osten der Ukraine gefährde, verschweigt aber, dass der Großteil der Anhänger des Antimaidan für den Eintritt in die Zollunion sind. Russland hat die Bergwerke im Rostower Gebiet an der Grenze zum Donbass vor langem geschlossen. In der Russischen Föderation und Kasachstan wird gewerkschaftliche Tätigkeit grausam unterdrückt, Aktivisten werden ins Gefängnis geworfen oder gar einfach getötet. Die Integration in die Zollunion kann sich nicht positiv auf die ukrainische Arbeiterbewegung auswirken, eben so wenig auf das Leben einfacher Arbeiter. Die Entscheidung zwischen Zollunion und Europäischer Union ist nicht die Wahl der ukrainischen Arbeiterklasse, das ist die Wahl der Bourgeoisie, die Arbeiterklasse interessiert sich nicht für Geopolitik.

Tatsächlich war die Kritik an der EU, wie sie vom Antimaidan praktiziert wurde und infolge dessen von den Separatisten (die „Anhänger eines Anschlusses an Russland“ zu nennen korrekter wäre), ausschließlich ultra-rechter, konservativer Natur. Das ist die homophobe Kritik an der „Zerstörung des Institus Ehe“, die offen rassistische Furcht vor „schwarzhäutigen Emigranten und Arabern“ und die wahnsinnigen Gerüchte darüber, dass „in europäischen Schulen den Kindern Inzest beigebracht werde“, die in den letzten Jahren aktiv von der russischen Propaganda aufgeblasen wurden. Analoge Kritik nutzen für ihre Ziele auch einige autoritäre linke „Populisten“, die KPU in der Ukraine, die KPRF in Russland. Ihnen schlossen sich der nicht unbekannte linke Publizist Boris Karlitskij an und jetzt auch Borot´ba.

Kiritchuk schreibt darüber, wie „die Nazis und Regierung die linken Kräfte angegriffen und besiegt haben“ – eine Phrase, die nicht den geringsten Sinn hat und sehr weit von der Realität entfernt ist. Die regelmäßigen Zusammenstöße mit Nazis haben die ukrainischen Linken seit Jahren und in dieser Hinsicht hat sich nichts besonders verändert. Vielleicht versteht Kiritchuk unter der „Vernichtung der linken Kräfte“ die Zerstörung ihres Büros, das als Unterschlupf für pro-russische Nationalisten diente, aber das „Büro von Borot´ba“ war nie ein Sammelpunkt „linker Kräfte“.

Dann versucht Kiritchuk die Opponenten zu diskreditieren, wobei er sich auf AST (Autonome Arbeiterunion) konzentriert, eine der Borot´ba entgegenstehenden Gruppen. Er beweist, das AST „National-Liberale“ seien und zählt detailliert alle Erscheinungen auf, die Sozialdemokraten und Opportunisten teuer sind (von bolivarische Revolution bis zum „linken“ Dienst am deutschen Kapital), die in dieser Organisation „nicht geliebt werden“ (das werden sie auch tatsächlich nicht, seit wann sollen Anarchisten in Liebe zu Bolschewiken, Sozialdemokraten und Dritt-Welt-Diktatoren entflammt sein?). Ebenso versucht er sie mangelnder Liebe zu Lenin-Denkmälern zu beschuldigen (eine erstaunliche Tatsache – Anarchisten sind Idolen gegenüber überhaupt gleichgültig, und erst recht gegenüber der Darstellung eines Menschen, der die Revolution verraten hat; nicht nur nach der Meinung der Anarchisten, sondern auch vieler linker Kommunisten). Kiritchuk schreitet weiter und versucht die Fetische der deutschen Genossen zu treffen; er sagt, „dass AST die sowjetische Armee für eine Okkupationsarmee hält“, obwohl Sie eine derartige Erklärung weder unter den offiziellen noch inoffiziellen Erklärungen der AST finden werden. Anarchisten stehen dem patriotischen Kult um den „Großen Sieg“ kritisch gegenüber, der den Klassengehalt des Antifaschismus durch Oden an den sowjetischen (und jetzt bereits auch russischen) Militarismus ersetzt. Sie erinnern sich an die Zwangsumsiedlungen des tschetschenischen und krim-tatarischen Volkes, an die offen rassistische Formel vom „Verräter-Volk“, die bei den Stalinisten gebraucht wird. Und schließlich erinnern sie sich an den Molotow-Ribbentrop-Pakt und daran, dass die „Befreiungsarmee“ der UdSSR als Verbündeter von Hitler-Deutschland in den Zweiten Weltkrieg eingetreten ist.
Von allen Beschuldigungen verdient höchstens die zur „Teilnahme eines der Anführer der AST an einem Rat, der zum Innenministerium gehört“ einer Anmerkung. Die AST hat keine Anführer, auch wenn das für Stalinisten, die gewohnt sind, Befehle zu empfangen und zu erteilen, schwer verständlich sein mag. Als „Beschuldigung“ kann das nur für die klingen, die nicht wissen, dass dieser Rat ein kontrollierendes Organ für die Einhaltung von Menschenrechten ist, das die Polizei überwachen und kritisieren soll. Vorbehalte wegen der Teilnahme daran wären aus dem Mund radikaler Anarchisten logisch (im Rahmen der Kritik an der „Zivilgesellschaft“ als solcher), aber nicht aus dem Mund von Leuten, die nicht nur in den dritten Sektor drängen, sondern an die Macht direkt. Zudem gehörte der bekannte ukrainische Menschenrechtler Wladimir Tcheremis, der lange ein enger Verbündeter der Borot´ba war, genau diesem Rat an. Noch widersinniger sehen diese Beschuldigungen aus, wenn man sich daran erinnert, dass es bei der Borot´ba selbst Mitarbeiter des Innenministeriums gibt, die Satzung der AST verbietet ausdrücklich, Mitarbeiter von Repressionsorganen in die Organisation aufzunehmen: Richter, Staatsanwälte, Gefängniswachen, Kaderoffiziere der Armee.

Kiritchuk versucht das Thema der Zusammenarbeit mit der „Kommune“ , dem Sturmkomitee [SchK] und sogar dem Autonomen Widerstand [AO] zu umgehen. Er sagt, diese Gruppen „haben den Maidan unterstützt und sogar Borot´ba angegriffen“. Ja, dem ist so, aber das eine schließt das andere nicht aus. Diese Gruppen, die in einigem den deutschen „National-Autonomen“ ähneln, haben den Maidan im Herbst 2013 unterstützt, aber seit dem Frühjahr 2012 haben sie viel und produktiv mit Borot´ba zusammen gearbeitet (ShK und Kommune in Kiew, AO in Odessa) und damals hat der Nationalismus der Weggefährten die Stalinisten nicht im geringsten gestört. Als wichtigstes „Argument“ wird in dem Interview das aus dem Kontext gerissene Zitat eines AST-Mitgliedes (der aus der Ost-Ukraine kommt) angeführt, der gesagt hatte, dass das Auseinanderjagen des „Antimaidans“ in Odessa es erlaubt hat, mehr Blutvergießen zu vermeiden. Das ist nicht im Mindesten eine Billigung, das ist eine Beobachtung und Tatsachenfeststellung.
Tatsächlich, wenn die Führung der Donezker und Luhansker „Volksrepubliken“ dasselbe Schicksal erfahren hätten, wie die Leitung der „Odessaer Volksrepublik“ (eine Niederwerfung der Militanten, von denen es am Anfang nicht viele gab, eine Flucht der politischen Führung) – dann hätte der sinnlose Krieg nicht angefangen, Tausende Menschen würden noch leben und eine humanitäre Katastrophe in der Region hätte vermieden werden können. Wir wenden eine Analogie an, die für die westlichen Linken verständlich ist: Wenn die Führung der NSDAP während des Putsches im Bürgerbräukeller erschossen worden wäre, wären mit großer Wahrscheinlichkeit Millionen Tode vermieden worden. Das bedeutet nicht, dass wir Schüsse auf eine Demonstration, Polizeigewalt oder zufällige Opfer begrüßen.

Es muss angemerkt werden, dass Kiritchuk keine der Beschuldigungen gegen sich oder die Organisation widerlegt hat, er hat nur versucht, Dreck über den Opponenten auszuschütten.

In Gesprächen mit westlichen Verbündeten versucht Borot´ba sich vom russischen Nationalismus zu distanzieren. Tatsächlich sind sowohl der russische als auch der ukrainische Nationalismus nur Instrumente, um Einfluss und Macht zu erobern. Wie jegliche Populisten ändern sie leicht ihre Ideologie und passen sie dem aktuellen politischen Moment an. 2012 marschierten sie unter ukrainischen Fahnen gemeinsam mit der Kommune (einer links-nationalistischen Gruppe, die rund um den Kult um eine „linke UPA“ (UPA = Ukrainische Aufständische Armee, militärischer Flügel der Organisation Ukrainischer Nationalisten um Bandera aufgebaut ist) und stellten Überlegungen über den Nutzen eines ukrainischen „National-Kommunismus“ an, heute unterstützen sie die chauvinistischen „russischen Befreiungsbewegungen“.

Überhaupt dreht Kiritchuk sich ständig im Kreis und widerholt dieselbe Lügen und Halbwahrheiten und widerspricht sich dabei regelmäßig selbst. Gleichzeitig weigert er sich, die auf Video festgehaltene Gewalt durch Borot´bisten gegen unbewaffnete Anhänger des Maidans in Charkiv anzuerkennen und rechtfertigt dann diese Gewalt, dass vor ihnen der „Rechte Sektor“ gewesen sei), tatsächlich wurden alle ohne Unterschied geschlagen, einschließlich Linker und Anarchisten). Er bestreitet die Zusammenarbeit mit der PSPU (Progressive Sozialistische Partei der Ukraine), während es gleichzeitig im Bestand der Borot´ba ehemalige PSPU-Miglieder gibt. Es gibt tatsächlich keine formelle Zusammenarbeit, aber die Nähe zwischen den aktiven Mitgliedern und die Nachbarschaft bei Demonstrationen sprechen für sich selbst.

Kiritchuk lügt offen, dass er nicht gewusst habe, wer Stanislaw Byshok und Andrej Kotchekow, die russischen Nazis aus der früheren RNE (Russische Nationale Einheit) seien, die von Borot´ba mit Unterstützung der Partei DIE LINKE nach Berlin für eine Präsentation eingeladen worden waren. Kotchekow ist sehr gut bekannt in der „kommerziellen“ linken Szene und wurde vor einige Zeit von Borot´ba-Mitgliedern als Sponsor ihrer Konkurrenten vom Arbeitsschutz entlarvt. Kiritchuk musste ihn kennen und konnte ihn nicht „einfach für einen Journalisten“ halten. Der Anführer von Borot´ba lügt und Andrej Hunko hilft ihm beim Lügen, entweder aus Dummheit oder aus Vorsatz.

Dann weist Kiritchuk seine Kontakte zu dem Antisemiten Israel Schamir zurück. Jeder Mensch, der in der Lage ist, die Seite borotba.org zu öffnen, wird dort einen kürzlich veröffentlichen Text von Schamir finden; ein Mensch, der in der Lage ist Google zu nutzen, findet, wie Kiritchuk und Schamir gemeinsam eine Vorlesung halten gemeinsam mit dem rechten Journalisten Tchalenko (die Zusammenarbeit mit diesem bestreitet Kiritchuk ebenfalls, obwohl gerade Tchalenko Borot´ba in die ukrainischen Mainstream-Medien gebracht hat). Die Interaktion zwischen ihnen hat einen viel tieferen und systematischeren Charakter als ein zufälliges Treffen.

Kiritchuk versucht auch, sich von Bluminow zu distanzieren, verschweigt aber, dass der eine Zeit lang nicht nur einfaches Mitglied, sondern einer der führenden Ideologen und „sprechenden Köpfe“ in ihrer Partei war (es genügt, seine Veröffentlichungen auf der parteinahen Seite liva.com.ua anzuschauen). Die Tatsache, dass ein dreckiger Polittechnologe, der seine Überzeugungen wie Handschuhe wechselt, in die Partei gelassen wurde und dort keinen kleinen Einfluss bekam, sagt viel über die Partei selbst.

Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Sexismus treten systematisch bei Borot´ba auf. Alle Episoden sind ausführlich im vorherigen Artikel dargestellt und bedürfen keiner Wiederholung. Kiritchuk wendet wieder dieselbe Taktik des „Sich-im-Kreis-Drehens“ an und antwortet auf konkrete Beschuldigungen mit einem Schwall, Losungen, die nur eine schwache Verbindung zur Realität haben. „Wir verteidigen Marx, Lenin und den Kommunismus.“ Wir sind nicht davon überzeugt, dass „Marx und Lenin“ der Verteidigung durch Herrn Kiritchuk bedürfen. Tatsächlich verteidigt Borot´ba die Monarchisten Strelkow und Gubarev, verteidigt orthodoxe Fanatiker, verteidigt Funktionäre der KPU und der Partei der Regionen. Welchen Sozialismus Borot´ba genau verteidigt, ist nicht ganz klar. So wie es aussieht, einen nationalen.

Ivan Tuzov - Aktion
Ivan Tuzov – Aktion

Es lohnt sich, getrennt die KPU zu erwähnen – eine konservative Partei, deren Hauptbetätigung in der Propagierung einer „kanonischen Orthodoxie“ bestand, einer Partei, die für die Einführung der Todesstrafe eingetreten ist, für die Kriminalisierung von Homosexualität, eine Partei, die die Erschießung der Arbeiter in Schangaösen und die repressiven Gesetze vom 16. Januar unterstützt hat (die zur Eskalation der Proteste auf dem Maidan geführt haben). Diese Partei hat weder ein Recht darauf, sich als kommunistisch zu bezeichnen, noch Solidarität von Seiten Linker zu erfahren. Borot´ba ist auf organisatorischer und persönlicher Ebene eng mit der KPU verknüpft, sie ist aus derselben politischen Tradition hervorgegangen. Es ist bezeichnend, dass sie in Extrembedingungen nicht von ihrer älteren Verbündeten zu unterscheiden ist, obwohl sie früher versucht hatte, diese heftig zu kritisieren. Aber im entscheidenden Moment waren Konservative, Homophobe, Befürworter von Zensur und Todesstrafe den verschämten Stalinisten näher als alle anderen ukrainischen Linke. Die Frage ist, wie nahe diese Personen der deutschen linken Szene stehen. Und wenn sich früher Geldsammlungen für Borot´ba und die Organisation ihrer Veranstaltungen noch mit Nichtwissen rechtfertigen ließen, dann ist diese Rechtfertigung jetzt verschwunden – jeder Mensch, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen will, kann die Primärquellen überprüfen. Die Frage ist, was den deutschen Linken wichtiger ist – die Verehrung von Fahnen mit Hammer und Sichel sowie Steinstücken oder aber die realen Interessen des ukrainischen Proletariats, das jetzt unter Bomben und Geschossen stirbt wegen der Spielchen irgendwelcher Berufspolitiker, wegen Spielchen, in die unter anderem auch Borot´ba verwickelt ist.

Добавить комментарий

Мысль на тему “Rot von außen, weiß von innen – noch ein wenig über Borot´ba und ihre Verbündeten”